Durch neue EU-Verordnungen zur Liberalisierung des Strommarkts wurden Energieversorger in der letzten Dekade mit weitreichenden Veränderungen am Markt konfrontiert.
Um einen hohen Grad an Versorgungssicherheit zu begünstigen, wurden mit der Liberalisierung zusätzlich Anreizsysteme für Qualitätsmaßnahmen geschaffen, die direkt proportional als Belohnung oder Bestrafung auf die Erlöse wirken. Verteilnetzbetreiber sind demnach motiviert, alle aufgrund technischer Gegebenheiten notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die einen stabilen Netzbetrieb gewährleisten. Insbesondere haben sie durch langfristige Investitionen für die Funktionsfähigkeit ihrer Netze zu garantieren.
Der Ausgangspunkt der Analysen mit PiReM ist die anlagenbezogene Perspektive auf sämtliche Betriebsmittel des Versorgungsnetzes. In einem ersten Schritt werden alle relevanten Daten zu den Betriebsmitteln über eine generische Schnittstelle aus dem Geoinformationssystem in die PiReM Datenbank importiert.
Wenn nützliche Informationen aus weiteren Quellen zur Verfügung stehen (wie SAP oder Netzberechnungssoftware), können Bestandsdaten damit ergänzt und verschnitten werden. Dies ermöglicht die Einbindung kostenrelevanter Informationen aus dem Betriebscontrolling, Gewichtung nach Netzzonen sowie anderer netztopologischer Kriterien. Der Detailgrad des vorhandenen Datenpools bildet das Fundament für die Planung mit PiReM – dabei gilt, je höher die Datendichte, desto aussagekräftiger das Ergebnis!
Erste Analysen mit PiReM zeigen die netzspezifischen Anlagestrukturen und geben einen Überblick über den Zustand des Versorgungsnetzes
Unter Berücksichtung des Alterungsverhalten, der technischen Lebensdauer und Kosten für die Anschaffung der Betriebsmittel prognostiziert PiReM die Verläufe der Schadensrate, den Erneuerungsbedarf pro Betriebsmittelgruppe und den langfristigen Rehabilitations- und Investitionsbedarf für die Zukunft. Bei der Berechnung greift PiReM einerseits auf statistische Verfahren zurück, gleichzeitig können jedoch die langjährigen Erfahrungen und Netzkenntnisse der Experten aus dem Unternehmen durch Feinjustierung über das flexible Benutzerinterface von PiReM eingebracht werden.
Die Ergebnisse der langfristigen Planung über prognostizierte Schadens-, Rehabilitations- und Kostenverläufe werden nun in einer Pioritätenliste für den konkreten Handlungsbedarf operationalisiert. Das Prognosemodell der mittelfristigen Erneuerungsplanung beantwortet folgende wichtige Fragen:
Die Zustandsbewertung in PiReM integriert externe Daten, die durch Inspektionen vor Ort erhoben und in Anlagenverwaltungssystemen, wie beispielsweise SAP PM, verwaltet werden. Diese können mit den Ergebnissen der PiReM Zustandsanalyse, die in ihren Berechnungen sowohl das Alterungsverhalten und die Zustandsveränderungen der Betriebsmittel, als auch Ausfalls- und Störungsstatistik berücksichtigt, verschnitten werden.
Mit PiReM wurde ein wertvolles Entscheidungshilfesystem zur Auswahl der adäquaten Rehabilitationsstrategie für Betriebsmittel im Stromnetz entwickelt. Der integrierte strategische Ansatz „Risikoorientierte Instandhaltung“ berücksichtigt die Wichtigkeit und den Zustand des Einzelbetriebsmittels. Dadurch wird eine umfassende Strategie abgeleitet, die mit Maßnahmen der Inspektion eine Zustandsverschlechterung aufdeckt und dieser zum wirtschaftlich optimalen Zeitpunkt durch Erneuerung entgegenwirkt.
In einem Versorgungsnetz fortwährend ablaufende Alterungs- und Verschleißprozesse ziehen Investitionen nach sich. Budgets sind begrenzt und müssen zielgerichtet eingesetzt werden, um eine maximale Netzlebensdauer zu gewährleisten.
PiReM zeigt in der Szenarioprognose, wie sich Investitionen auf die Lebensdauer des Netzes auswirken und wie sich der Restbuchwert der Anlagen im Zeitablauf verändert. Das Zustandsklassenmodell prognostiziert nicht nur die Zustandsveränderung der Betriebsmittel im Netz, sondern berechnet durch diverse hinterlegte kaufmännische Kriterien den notwendigen Finanzmittelbedarf, der in der mittelfristigen Planung für Investitionen über den definierten Zeitraum kumuliert.
Expertenanalysen mit PiReM bieten Mehrspartenunternehmen einen entscheidenden Kostenvorsprung durch Synergienutzung und Know-how Transfer zwischen den Versorgungsnetzen. Insbesondere werden Kosteneinsparungspotenziale durch gezielte Baustellenkoordination mit PiReM genützt, die sowohl unternehmensintern als auch mit externen Netzbetreibern erreicht werden können.
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